Nicht das Modell, die Modellierung ist Gewinn
Hat sich ein Unternehmen einmal entschlossen ein Simulationsmodell zu erstellen, stehen interner Projektleiter und externer Simulationsexperte vor einem sehr spannenden Weg. Zur Erstellung des Modelles der realen Anlage muss jeder, zur Erreichung des Modellierungszieles relevante, Prozess aufgenommen und beschrieben werden. Ein Prozess zeichnet sich immer durch einen Zeit- und Platzverbrauch, die Interaktion mit vor- und nachgelagerten Prozessen und die Integration in ein ggf. vorhandenes übergeordnetes Steuerungssystem aus. Ferner generiert ein Prozess Ereignisse wie bspw. Störungen, die auch auf die Nachbarprozesse und das Gesamtsystem wirken. All diese Informationen müssen vom Projektteam beschafft und modellierungsfähig aufgearbeitet werden. Während dieser Projektphase kommen Informationen ans Licht die im Tagesgeschäft überhaupt nicht wahrgenommen werden. Im Rahmen der Modellierung ergibt sich ein detailliertes Gesamtbild der Anlage aus der „Vogelperspektive“. Im Zeitraffer treten Anlagensituationen auf die in der Praxis ebenso vorhanden, aber nur zufällig beobachtet werden können und nicht reproduzierbar sind. Der Erkenntnisgewinn ist enorm, unglückliche Abläufe in Materialfluss und Steuerung werden inklusive der Problemlösung offensichtlich. Alle direkt und auch indirekt am Projekt Beteiligten kommen an einen Tisch und diskutieren gemeinsam Problemlösungen. Die anschließende, vor allem quantitative, Bewertung von Maßnahmen stellt den letzten Schritt und Abschluss der Simulationsstudie dar. Rückblickend aber war der Weg mindestens genauso wichtig wie das Ergebnis.